In einer Welt steigender Komplexität stoßen rein kognitive Ansätze oft an ihre Grenzen. Embodied Design bietet einen Weg, unser volles menschliches Potenzial zu entfalten – indem es indem es das verkörperte Denken systematisch in den Gestaltungsprozess integriert für Lösungen, die nicht nur funktionieren, sondern auch berühren und bewegen.
Der Embodied Design Prozess ist wie eine Blume
Das Embodied Design lässt sich als Blume visualisieren: Vier Blütenblätter repräsentieren die verschiedenen Dimensionen des Prozesses, während das „Spüren“ als verbindendes Element im Zentrum steht. Diese organische Struktur spiegelt die natürliche, fließende Qualität des Ansatzes wider

Ein tieferer Blick in die Dimensionen des Embodied Designs
Wahrnehmen: Was erlebe ich? Hier aktivieren wir alle Sinne und öffnen uns für Paradoxien. Wir achten auf körperliche Reaktionen und sprachliche Impulse. Statt mit Analyse beginnen wir mit achtsamer Präsenz: Wie reagiert mein Körper? Welche widersprüchlichen Empfindungen tauchen auf? Diese Phase erschließt implizites Wissen und schafft Raum für die Komplexität von Herausforderungen.
Übertragen: Wo finde ich Ähnliches? In dieser Phase nutzen wir die Kraft der Metaphern: „Woran erinnert mich diese Situation?“ Die Antworten kommen intuitiv: „Es ist wie ein Fluss“ oder „wie ein Knoten.“ Diese Metaphern sind keine Verzierungen, sondern entstehen aus unserem verkörperten Weltverständnis und machen Abstraktes greifbar. Sie erschließen Muster, die analytisches Denken allein übersehen würde.
Lösen: Was könnte entstehen? Hier nutzen wir narratives Denken und die Kraft der Metaphern. Wir spielen durch verschiedene Szenarien und Perspektiven, manchmal auch durch subtile körperliche Simulation. Archetypische Bilder helfen, neue Lösungswege zu erkennen. Wenn eine Herausforderung als „Labyrinth“ empfunden wird, erforschen wir Geschichte und Bedeutung von Labyrinthen und navigieren mental und körperlich durch verschiedene Lösungsszenarien. Diese narrative Exploration überwindet eingefahrene Denkmuster.
Umsetzen: Was nimmt Form an? Jetzt übersetzen wir Erkenntnisse in konkrete Form – als Konzept, Prototyp oder Strategie. Das Besondere: Die Umsetzung bleibt verbunden mit den tieferen Bedeutungsebenen der vorherigen Dimensionen und vereint analytische Klarheit mit metaphorischer Tiefe und körperlicher Verbundenheit.
Spüren: Wo spüre ich Bedeutung? Das „Spüren“ durchdringt alle Phasen als körperliche Resonanz, die signalisiert, ob etwas stimmig ist. Wiederholt halten wir inne und fragen: Fühlt sich dieser Ansatz richtig an? Der „Felt Sense“ integriert komplexe Informationen und fungiert als innerer Kompass für den gesamten Prozess.
Snap your senses!
Im hektischen Berufsalltag fällt es uns oft schwer, aus dem verkopften Denken auszubrechen. Wir bleiben in analytischen Schleifen stecken und verlieren den Zugang zu unserer verkörperten Intelligenz.
Hier kommt eine einfache, aber wirkungsvolle Hilfestellung: Ein bewusstes Schnipsen mit den Fingern kann als Anker dienen, um vom rein kognitiven ins verkörperte Denken zu wechseln. Diese kleine Geste – „Snap your senses!“ – aktiviert alle Sinne.
Probiere es aus: Das nächste Mal, wenn du vor einer komplexen Herausforderung stehen, schnipse mit mit den Fingern und frage dich: Was erlebe ich? Wo spüre ich Bedeutung? Wo und wie drückt es sich aus?
In unserem Blog „Snap your senses“ findest du regelmäßig Inspiration, Hintergründe und Mitmach-Übungen, um das Embodied Design in dein Leben zu integrieren und frisch zu denken.
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